Ölmärkte reagieren auf US-Sanktionen gegen den Iran und Chinas Vergeltungszölle

Die Ölpreise blieben unter Druck, und die Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) pendelte um die Marke von 72 USD pro Barrel, als die Märkte auf die von US-Präsident Donald Trump angeordnete Verschärfung der Sanktionen gegen den Iran und die Vergeltungszölle Chinas auf Energieimporte aus den USA reagierten. Während die anfänglichen Verluste darauf zurückzuführen waren, dass China einen 10-prozentigen Zoll auf US-Rohöl und einen 15-prozentigen Zoll auf Flüssigerdgas (LNG) verhängte, machten die Ölpreise einige Verluste wieder wett, als die geopolitischen Spannungen im Nahen Osten wieder aufflammten.
Trumps Kampagne "maximaler Druck" auf den Iran zielt darauf ab, die Ölexporte des Landes auf Null zu reduzieren, als Teil der erneuten Bemühungen, Teherans nukleare Ambitionen einzudämmen. Dieser Schritt könnte die iranische Rohölversorgung von 1,5 Millionen Barrel pro Tag unterbrechen und die Besorgnis über eine Verknappung der globalen Ölmärkte schüren.
USOIL-Preisdynamik (Jan 2025 - Feb 2025) Quelle: TradingView.
US-Lagerbestandsaufstockung trägt zur rückläufigen Stimmung bei
Trotz der geopolitischen Risiken bekamen die Ölpreise durch den Anstieg der US-amerikanischen Rohölvorräte Gegenwind. Das American Petroleum Institute (API) meldete für die Woche zum 31. Januar einen Anstieg der Rohölvorräte um 5,025 Mio. Barrel und übertraf damit die Markterwartungen eines Anstiegs um 3,17 Mio. Barrel deutlich. Gleichzeitig stiegen die Benzinvorräte um 5,4 Millionen Barrel an, was auf eine schwächere Nachfrage hindeutet.
Der Handelsstreit zwischen den USA und China trug ebenfalls zur Unsicherheit auf dem Ölmarkt bei. Während die Zölle auf US-Energieexporte nach China nur einen kleinen Teil der weltweiten Nachfrage ausmachen - China importierte 2024 nur 1,7 % seines Rohöls aus den USA -, bedroht der Handelskrieg im weiteren Sinne das Wirtschaftswachstum und könnte den Energieverbrauch dämpfen.
Marktaussichten bleiben uneinheitlich
Die Ölpreise könnten weiterhin schwanken, da die Händler die Auswirkungen der iranischen Versorgungsrisiken, der US-Rohölvorräte und der handelspolitischen Entwicklungen abwägen. Während die OPEC+ ihre Verpflichtung zu schrittweisen Produktionssteigerungen ab April bekräftigte, wurde die U.S. Energy Information Administration (EIA) aus den Überwachungsquellen der OPEC gestrichen, was die Angebotseinschätzungen noch unsicherer macht.
WTI-Rohöl steht bei 74,50 $ einem Widerstand gegenüber, während die Unterstützung bei 70,50 $ liegt. Ein weiterer Rückgang unter die 70 $-Marke könnte zusätzlichen Verkaufsdruck auslösen, während eine anhaltende Erholung über die 73,50 $-Marke ein neues Aufwärtsmomentum signalisieren könnte.
Wie bereits erwähnt, ist der Ölmarkt weiterhin von geopolitischen Spannungen, handelspolitischen Unsicherheiten und einer sich verändernden Angebotsdynamik geprägt, wobei politische Entscheidungen der USA und handelspolitische Maßnahmen Chinas die künftige Preisentwicklung beeinflussen werden.