06.02.2025
Michail Wnutschkow
Autor der Traders Union
06.02.2025

Nissan beendet Fusionsgespräche mit Honda

Nissan beendet Fusionsgespräche mit Honda Nissan zieht sich aus den Fusionsgesprächen mit Honda zurück

Nissan hat offiziell beschlossen, sich aus den Fusionsgesprächen mit Honda zurückzuziehen, nachdem letzterer vorgeschlagen hatte, Nissan zu einer Tochtergesellschaft zu machen.

Nach Angaben einer mit der Angelegenheit vertrauten Quelle hat Nissan-CEO Makoto Uchida den Honda-CEO Toshihiro Mibe am Donnerstag persönlich über diese Entscheidung informiert. Die Quelle, die aufgrund des vertraulichen Charakters der Gespräche anonym blieb, bestätigte, dass die Nissan-Führung zu dem Schluss kam, dass die Verhandlungen unter den Bedingungen von Honda nicht fortgesetzt werden konnten, berichtet Reuters.

Ursprüngliche Fusionspläne und wachsende Unstimmigkeiten

Die beiden Automobilhersteller hatten ursprünglich im Dezember eine Absichtserklärung unterzeichnet, um die Möglichkeit eines Zusammenschlusses unter einer Holdinggesellschaft zu prüfen.

Im Falle eines erfolgreichen Zusammenschlusses wäre der drittgrößte Automobilhersteller der Welt entstanden, der beiden Unternehmen helfen würde, in einer Branche wettbewerbsfähig zu bleiben, die vor großen Herausforderungen steht, wie z. B. dem Übergang zu Elektrofahrzeugen und autonomen Fahrtechnologien. Die Gespräche stießen jedoch bald auf Hindernisse, da die Differenzen zwischen den beiden Unternehmen immer deutlicher wurden.

Laut mehreren Quellen war der größte Streitpunkt Hondas Beharren darauf, Nissan zu einer Tochtergesellschaft zu machen, was Nissan als ungünstige Bedingung ansah. Während Honda dies als notwendige Struktur für eine erfolgreiche Integration ansah, lehnte die Nissan-Führung diese Idee entschieden ab, was zu einer Sackgasse führte.

Offizielle Entscheidung in Kürze erwartet

Es wird erwartet, dass Nissan auf einer bevorstehenden Vorstandssitzung vor der Bekanntgabe der Ergebnisse für das dritte Quartal in der nächsten Woche offiziell von der Absichtserklärung zurücktritt. In der Zwischenzeit hat Honda seine Haltung beibehalten, dass eine Integration nicht vorankommt, wenn Nissan nicht zustimmt, eine Tochtergesellschaft zu werden, wie der japanische öffentlich-rechtliche Sender NHK berichtet.

Das Scheitern der Gespräche wirft die Frage auf, ob Nissan in der Lage ist, seine finanziellen und betrieblichen Schwierigkeiten unabhängig zu bewältigen. Das Unternehmen durchläuft derzeit einen umfassenden Umstrukturierungsplan, der unter anderem die Entlassung von 9.000 Mitarbeitern und die Reduzierung seiner weltweiten Produktionskapazität um 20 % vorsieht. Ohne eine Partnerschaft muss Nissan möglicherweise alternative Strategien finden, um seine Marktposition zu stärken.

Nach der Ankündigung stiegen die Nissan-Aktien am Donnerstagnachmittag um 7,6 %, während die Honda-Aktien um 3,5 % fielen und damit eine Trendwende gegenüber dem Vortag einleiteten. Das Scheitern der Fusion könnte beide Autohersteller dazu veranlassen, ihre langfristigen Strategien zu überdenken, da sie in einer zunehmend schwierigen globalen Automobilindustrie konkurrieren.

Darüber hinaus hat die Chery Holding Group Co., eines der führenden chinesischen Automobilunternehmen, JPMorgan Chase & Co. beauftragt, den möglichen Börsengang seiner Automobilsparte in Hongkong zu unterstützen.

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