WTI-Rohöl steigt aufgrund von Angebotsrisiken und geopolitischen Spannungen

Rohöl der Sorte West Texas Intermediate (WTI) setzte seinen Aufwärtstrend fort und notierte bei 72,92 $ pro Barrel, womit es den dritten Tag in Folge zulegte. Rohöl der Sorte Brent stieg ebenfalls auf 76,6 $, unterstützt durch eine Verknappung des Angebots und eskalierende geopolitische Risiken.
Die jüngste Erholung ist darauf zurückzuführen, dass die russische Ölproduktion im Januar unter ihre OPEC+-Quote gefallen ist, wobei die Produktion laut Bloomberg-Quellen auf 8,962 Millionen Barrel pro Tag zurückging.
Die geopolitische Unsicherheit ist nach wie vor ein wichtiger Faktor. Berichten zufolge haben Drohnenangriffe auf russische Raffinerien und Vergeltungsschläge auf die Energieinfrastruktur der Ukraine die Besorgnis über Versorgungsunterbrechungen verstärkt. Darüber hinaus haben neue US-Sanktionen, die auf iranische Rohölexporte nach China abzielen, den Druck auf Teheran erhöht, was die globalen Ölströme weiter einschränkt.
USOIL-Preisdynamik (Jan 2025 - Feb 2025) Quelle: TradingView.
Handelsspannungen und wirtschaftliche Unsicherheit begrenzen Gewinne
Trotz der angebotsbedingten Rallye stoßen die Ölpreise aufgrund wachsender wirtschaftlicher Bedenken, die auf die Handelspolitik von US-Präsident Donald Trump zurückzuführen sind, auf Widerstand. Die jüngsten Zölle in Höhe von 25 % auf Stahl- und Aluminiumimporte haben Befürchtungen über eine Verlangsamung des globalen Wachstums ausgelöst, was die Energienachfrage in den USA als weltweit größtem Ölverbraucher belasten könnte.
Die Marktteilnehmer beobachten auch die Erwartungen an die Politik der US-Notenbank, wobei die Analysten ihre Prognosen für Zinssenkungen revidiert haben. Viele rechnen nun mit einer ersten Senkung im Juni statt im März, da die Inflationssorgen weiter bestehen. Höhere Zinssätze könnten die Wirtschaftstätigkeit bremsen und die Rohölnachfrage dämpfen.
Marktausblick: Wird der Ölpreis seine Gewinne ausbauen?
Während die kurzfristigen Fundamentaldaten höhere Preise begünstigen, könnten anhaltende Unsicherheiten in Bezug auf Wirtschaft und Handel die Rallye begrenzen. Wenn die US-Notenbank die Zinssenkungen weiter hinauszögert, könnte dies Abwärtsdruck auf die Energiemärkte ausüben. Geopolitische Risiken - einschließlich einer möglichen Eskalation der Spannungen im Nahen Osten nach Trumps Äußerungen zu Israel und der Hamas - könnten die Ölpreise jedoch weiterhin stützen.
Auf der Grundlage der zuvor analysierten Charts bleibt WTI oberhalb der 72 $-Marke im Aufwärtstrend, aber ein Scheitern des Durchbruchs über die 73,5-$-74 $-Marke könnte erneuten Verkaufsdruck auslösen. Die wichtigste Unterstützung liegt weiterhin bei 70 $, während ein entscheidender Durchbruch über 76 $ weiteres Aufwärtspotenzial signalisieren würde.