13.02.2025
Jainam Mehta
Beitragende
13.02.2025

WTI-Rohölpreis fällt unter $71 angesichts nachlassender Angebotssorgen und steigender US-Inflation

WTI-Rohölpreis fällt unter $71 angesichts nachlassender Angebotssorgen und steigender US-Inflation WTI-Rohöl sinkt inmitten der Friedensgespräche mit der Ukraine

Die Rohölpreise der Sorte West Texas Intermediate (WTI) weiteten ihre Verluste den zweiten Tag in Folge aus und fielen am Donnerstag im frühen europäischen Handel auf 70,6 $ pro Barrel. Der Rückgang folgte Berichten über Gespräche zwischen US-Präsident Donald Trump und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin, bei denen sich beide Führer auf die Aufnahme von Verhandlungen zur Beilegung des Ukraine-Kriegs einigten.

Die Möglichkeit eines Waffenstillstands weckte die Hoffnung, dass die Lieferunterbrechungen bei einem der weltweit größten Erdölexporteure nachlassen könnten, was die Stimmung am Markt nach unten drückte.

Die Rohölsorte Brent gab ebenfalls nach und wurde mit 74,29 $ pro Barrel gehandelt, was einem Rückgang gegenüber dem Schlusskurs vom Mittwoch von 74,89 $ entspricht. Analysten zufolge hat die Aussicht auf diplomatische Fortschritte in der Ukraine zu Marktspekulationen geführt, wonach sich die russischen Ölströme stabilisieren könnten, wodurch sich einige globale Versorgungssorgen verringern würden.

USOIL-Preisentwicklung (Jan 2025 - Feb 2025) Quelle: TradingView.

Stärkere US-Inflation bekräftigt die restriktive Haltung der Fed

Neben den geopolitischen Entwicklungen wurden die Rohölpreise durch die steigende Inflation in den USA unter Druck gesetzt, die die Erwartung verstärkt hat, dass die Federal Reserve (Fed) ihre restriktive Geldpolitik beibehalten wird. Höhere Zinssätze verlangsamen tendenziell die Wirtschaftstätigkeit, was die Nachfrage in den Vereinigten Staaten, dem weltweit größten Ölverbraucher, verringern könnte.

Trumps Handelspolitik bleibt ebenfalls im Fokus, wobei das Weiße Haus andeutet, dass der Präsident vor seinem Treffen mit dem indischen Premierminister Narendra Modi einen globalen Plan mit gegenseitigen Zöllen ankündigen könnte. Bedenken über eskalierende Handelsschranken und potenzielle inflationäre Auswirkungen tragen zur Unsicherheit des Marktes bei.

Starker Anstieg der US-Rohöllagerbestände belastet die Ölpreise

Ein stärker als erwartet ausgefallener Anstieg der US-Rohölvorräte hat die Ölpreise weiter belastet. Die Energy Information Administration (EIA) meldete für die Woche bis zum 7. Februar einen Aufbau von 4,07 Millionen Barrel und übertraf damit den erwarteten Anstieg von 2,8 Millionen Barrel. Die Daten deuten darauf hin, dass das US-Ölangebot nach wie vor groß ist, was die Preise weiter unter Druck setzt.

Unterdessen hat die OPEC ihre Prognose für das Wachstum der Ölnachfrage im Jahr 2025 mit 1,45 Millionen Barrel pro Tag (bpd) beibehalten und erwartet für 2026 einen Anstieg der Nachfrage um 1,43 Millionen bpd. Die Organisation ist nach wie vor optimistisch, dass die weltweite Nachfrage nach Flug- und Straßenreisen den Ölverbrauch aufrechterhalten wird, trotz der Besorgnis über möglichen wirtschaftlichen Gegenwind durch Handelsspannungen.

WTI-Ausblick: Zu beobachtende Schlüsselwerte

WTI-Rohöl bewegt sich in der Nähe seines Drehpunkts bei 70,66 $, wobei die technischen Indikatoren auf eine mögliche Unterstützung auf diesem Niveau hindeuten. Ein Doppelbodenmuster um die 70,66 $-Marke deutet auf die Möglichkeit einer Erholung hin, wenn die Käufer einspringen. Steigen die Preise über 71,68 $, könnte das Momentum WTI in Richtung 72,53 $ treiben und damit eine kurzfristige Aufwärtsbewegung bestätigen.

Gelingt es hingegen nicht, sich über der 70,66 $-Marke zu halten, könnte Rohöl einem weiteren Rückgang in Richtung 69,46 $ ausgesetzt sein, wobei sich ein zusätzliches Abwärtsrisiko bis 68,60 $ ergibt. Händler werden genau beobachten, ob sich das Volumen in der Nähe des Pivot-Levels bestätigt, da anhaltende Käufe die Stimmung zugunsten der Bullen verändern könnten.

Zuvor schwankten die Ölpreise, da die US-Rohöllagerbestände um 9,04 Millionen Barrel anstiegen, was den größten Anstieg seit einem Jahr darstellt. Die steigende Inflation in den USA verstärkte die restriktive Haltung der Fed und sorgte für eine unsichere Energienachfrage.

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