Krypto-Befürworter drängen die Schweizerische Nationalbank, ihre Reserven mit Bitcoin zu diversifizieren

Luzius Meisser, Gründer von Bitcoin Suisse und eine prominente Figur im Schweizer Kryptowährungssektor, hat die Schweizerische Nationalbank (SNB) aufgefordert, ihre Reserven zu diversifizieren, indem sie einen Teil in Bitcoin anlegt.
In einer Rede vor der Jahreshauptversammlung der SNB am Freitag in Bern argumentierte Meisser, dass der Besitz von Bitcoin die Reserven der Zentralbank von fast 1 Billion Franken (1,09 Billionen Dollar) vor politischem Einfluss und Inflationsdruck schützen könnte.
Wichtigste Erkenntnisse
- Aufruf zur Diversifizierung der Reserven: Luzius Meisser forderte die Schweizerische Nationalbank auf, 1-2% ihrer fast 1 Billionen Franken an Reserven in Bitcoin anzulegen, um sich gegen Inflation und politische Risiken abzusichern.
- Referendums-Kampagne: Krypto-Befürworter lancierten eine Bewegung zur Änderung der Schweizer Verfassung, die verlangt, dass Bitcoin neben Gold in den SNB-Reserven gehalten wird.
- Schweizer Krypto-Adoption: 11 % der Schweizer Bürgerinnen und Bürger haben in Kryptoanlagen investiert, was die Führungsrolle der Schweiz in der Blockchain-Technologie unterstreicht.
- SNBs vorsichtige Haltung: SNB-Präsident Thomas Jordan nannte "sehr hohe Volatilität" und "zweifelhafte Liquidität in Krisen" als Hauptgründe für die Skepsis gegenüber Kryptowährungen.
Die Meinung der Krypto-Community zur Politik der SNB
Unter Verweis auf die globale wirtschaftliche Instabilität, die durch die US-Zölle und die allmähliche Schwächung der Leitwährungen wie Dollar und Euro verschärft wird, betonte Meisser die Widerstandsfähigkeit von Bitcoin. "Politiker erliegen irgendwann der Versuchung, Geld zu drucken, um ihre Pläne zu finanzieren, aber Bitcoin ist eine Währung, die nicht durch Defizitausgaben aufgebläht werden kann", sagte er.
Als Reaktion auf diese wirtschaftlichen Veränderungen haben die Befürworter von Kryptowährungen eine Referendumskampagne gestartet, die darauf abzielt, die Schweizer Verfassung zu ändern und die SNB zu verpflichten, Bitcoin neben Gold in ihren Reserven zu halten - ein Schritt, der ihrer Meinung nach die finanzielle Unabhängigkeit der Schweiz weiter sichern würde.
Wachsende Stabilität von Bitcoin und die Führungsrolle der Schweiz im Kryptobereich
Mit einer Marktkapitalisierung von fast 2 Billionen Dollar und einer täglichen Liquidität von mehreren Milliarden Dollar hat sich Bitcoin zum liquidesten und stabilsten digitalen Vermögenswert weltweit entwickelt. Meisser schlug vor, dass die SNB nur 1-2% ihrer Reserven in Bitcoin investieren könnte, ohne ein signifikantes Risiko einzugehen. "Wir sagen nicht, dass wir in Bitcoin investieren sollen, aber wenn man fast 1 Billionen Franken an Reserven hat, macht es Sinn, 1-2% in einen Vermögenswert zu investieren, der im Wert steigt, immer sicherer wird und den jeder besitzen möchte", sagte Meisser.
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Viele Zentralbanken erwägen die Schaffung von Bitcoin-Reserven, insbesondere inmitten der neuen Krypto-Marktrallye. Zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Artikels erreichte der BTC-Preis 94.823 $, was einen Anstieg von 2,4 % innerhalb eines Tages und von 12,1 % innerhalb einer Woche bedeutet.
Dynamik des BTC-Preises (April 2025). Quelle: TradingView
Die Schweiz, die bereits ein Pionier in Sachen Blockchain-Innovation ist, pflegt weiterhin ihren Ruf als "Crypto Valley", insbesondere mit der Gründung von Ethereum in Zug. Eine Studie der Hochschule Luzern berichtet, dass 11 % der Schweizer Bevölkerung in Krypto-Assets investiert haben.
Trotz der Dynamik bleibt die SNB-Führung zurückhaltend. Der Präsident der Schweizerischen Nationalbank, Thomas Jordan, wiederholte die Bedenken der Institution und erklärte, dass Kryptowährungen eine "sehr hohe Volatilität" aufweisen und dass "die Liquidität in Krisensituationen zweifelhaft ist", was der Grund dafür ist, dass die Zentralbank bisher davon abgesehen hat, Bitcoin zu ihren Reserven hinzuzufügen.
Auswirkungen auf die Branche
Das Ergebnis von Meissers Vorschlag könnte in Verbindung mit der wachsenden öffentlichen Unterstützung, die durch das Referendum zum Ausdruck kommt, die Geldpolitik der Schweiz erheblich beeinflussen. Beobachter werden genau beobachten, ob die SNB ihre Reservestrategie angesichts des allgemeinen globalen Trends hin zu digitalen Vermögenswerten ändern wird.
Wir schrieben auch, dass ein schwedischer Abgeordneter vorschlägt, Bitcoin zu den Währungsreserven hinzuzufügen.