Ölpreis-Prognose: WTI legt weiter zu, da EIA die Überschussprognose senkt

Die Ölpreise konnten am Mittwoch weiter zulegen, nachdem die US Energy Information Administration (EIA) ihre Prognosen für den weltweiten Ölüberschuss in den Jahren 2025 und 2026 reduziert hatte. Die EIA rechnet nun mit einem Überschuss von 100.000 Barrel pro Tag (b/d) im Jahr 2025, was deutlich unter ihrer vorherigen Schätzung von 500.000 b/d liegt.
Auch die Überschussprognose für 2026 wurde von 1 Mio. b/d auf 500.000 b/d halbiert und spiegelt die anhaltenden Versorgungsengpässe aufgrund von Sanktionen und geopolitischen Spannungen wider.
Die Internationale Energieagentur (IEA) schloss sich der EIA an und senkte ihre Prognosen für den Ölmarkt unter Berufung auf den erwarteten Rückgang der iranischen und venezolanischen Rohölproduktion. Nach Angaben des American Petroleum Institute (API) stiegen die Rohölvorräte in den USA um 4,2 Millionen Barrel und lagen damit über den Markterwartungen von 2 Millionen Barrel. Die Benzinvorräte gingen jedoch um 4,6 Mio. Barrel zurück, was auf eine starke inländische Kraftstoffnachfrage hindeutet und die Ölpreise stützt.
USOIL-Preisdynamik (Feb 2025 - März 2025) Quelle: TradingView.
WTI-Rohöl setzt Rallye über $67 fort
West Texas Intermediate (WTI) stieg um mehr als 2 % auf 67,70 $ je Barrel und setzte damit seine zweitägige Rallye fort. Die Zuwächse wurden durch einen schwächeren US-Dollar, eine nachlassende Inflation und eine stärkere Benzinnachfrage in den USA angetrieben. Dennoch bleibt WTI aufgrund von Bedenken über US-Zölle, OPEC+-Produktionssteigerungen und eine nachlassende chinesische Nachfrage deutlich unter seinen Höchstständen von Mitte Januar.
Zur Unsicherheit auf dem Markt kommt hinzu, dass die OPEC+-Produktion steigt, wobei Kasachstan seine Quote überschreitet, was weitere Preissteigerungen begrenzen könnte. Unterdessen hat Kanada als Reaktion auf die von der Regierung Biden eingeführten neuen Einfuhrzölle auf Stahl und Aluminium Gegenzölle auf US-Waren im Wert von 20,8 Milliarden Dollar angekündigt.
Marktaussichten: Geopolitische Risiken und Angebotsanpassungen
Die Anleger bleiben angesichts der mit den Zöllen verbundenen wirtschaftlichen Risiken vorsichtig, da die Aktienkurse in den USA sinken und die Besorgnis über eine mögliche Konjunkturabschwächung wächst. Darüber hinaus halten die geopolitischen Spannungen an, nachdem Houthi-Rebellen damit gedroht haben, israelische Schiffe auf wichtigen globalen Handelsrouten anzugreifen, was die globale Ölversorgungskette zusätzlich verunsichert.
Wie bereits erwähnt, bleiben die Ölpreise volatil, wobei eine Kombination aus wirtschaftlicher Unsicherheit, Produktionsanpassungen und geopolitischen Spannungen die Marktaussichten prägt. Die Händler werden die Entwicklung der OPEC+-Produktion, die US-Wirtschaftsindikatoren und die Inflationsdaten genau beobachten, um die weitere Preisentwicklung zu verfolgen.